Pressefotograf Dortmund - Patrik Walczak
Bandidos MC Essen, Wild Things Tabledance Contest und die Polizei
Das geheime Strategiepapier „Monitor„, in dessen Rahmen die Behörden u.a. zahlreiche Daten über das Rockermilieu erhebt und dies mit teilweise fragwürdigen Methoden, läßt grüßen.
Wie dem auch sei, bei diesem Event wurde an der behördlichen Daumenschraube ein weiteres Mal gedreht. Gemeint ist in diesem Fall nicht die Anfertigung von Bildmaterial (Abfotografieren der Personen mit vorgehaltenen Personalausweis) sondern eine Erweiterung der Maßnahmen in eine ganz andere Richtung.
Die Argumentation war, wenn es sich um eine öffentliche Veranstaltung handelt, dann dürfen während dieser dort (auch innerhalb geschlossener Räumlichkeiten) keine verbotenen „Abzeichen“ gezeigt/getragen werden. Für den Augenblick und für Tante Erna von nebenan eine erfolgsversprechende Maßnahme mit welcher der Scene in die Weichteile getreten werden sollte.
Beim 2. Blick sieht die Sache aber ganz anders aus. Mit dieser Aktion und sollte sie Schule machen hätten sich entsprechende Akteure ein globales Eigentor geschossen. Denn bereits zum jetzigen Zeitpunkt dürfte es für die Behörden schwierig sein, Personen zu einem Motorradclub zuzuordnen geschweige deren Ämter oder Funktionen einzuschätzen. Veraltete Daten können da wenig helfen. Da sich die Scene in ständiger Bewegung befindet, eignen sich die erstmals aktuellen Daten ausschließlich für die digitale Mülltonne oder für ein Geschichtsbuch.
D.h. falls die Kutten und Clubhäuser gewissermaßen gecleant werden ist der Ofen der einfachen Ermittlungsarbeit endgültig aus. Des Weiteren, welche Grundlage hätte die Polizei dann zukünftig ein Veranstaltung dermaßen zu kontrollieren, wenn es keinen sichtbaren Anhalts- Begründungspunkte mehr gibt, daß es sich überhaupt um eine Rockerparty handelt? Denn diese sind dann in keinster Art und Weise erkennbar. Was wäre denn z.B. wenn eine einfache Ü30-Party in einer x-beliebigen Location organisiert werden würde und dies ohne sichtbaren Bikerhintergrund? Dem „Katz-und-Maus-Spiel“ wäre damit alle Tore geöffnet. Nur ganz ehrlich, wer will das schon.
Ohne weiter in die Tiefe zu gehen, egal aus welcher Perspektive man das gesamte Thema (Überwachung der Bikerscene) und auch die staatliche Motivation hierzu sieht, es stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Mittel.
Kann das der richtige Weg sein?
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